Der Winter ist keine Jahreszeit, sondern eine Aufgabe.


„Och ne, schon wieder so ein Hasstext!“ Ja genau. Schließlich ist dieser Blog hier meine psychologische Verarbeitungsmethode, dass ich nicht völlig durchdrehe. AUßERDEM IST MIR SCHON WIEDER ARSCHKALT! 


In der Gegend in der ich lebe, ist es nachts seit ein paar Tagen so kalt, dass sich selbst die Kakerlaken zu mir ins Bett legen, weil sie sonst erfrieren würden. Das hat Vorteile. Sie sind nicht mehr an meinen Lebensmittel. Nachteil ist, sie sind in meinem Bett. Ich hasse den Winter. Gut, ich hasse ziemlich viel. Aber den Winter hasse ich noch am wenigsten wegen seinen Temperaturen. Eher wegen dem ganzen Rest. Zum Beispiel Ski fahren.

Ich muss zugeben, ich bin in meinem Leben noch kein einziges Mal auf Skiern gestanden. Das liegt erstens daran, dass meine Familie wohl nie so begeistert davon war, zumindest nicht seit ich auf der Welt bin. Wir waren also meistens eher am Strand als im Schnee. Ich habe das ehrlich gesagt nie vermisst. Auch wenn Freunde und Bekannte immer begeistert erzählt haben, wie viel Spaß das doch macht, oder dass ich unbedingt mal Snowboarden ausprobieren soll. Mein Problem ist also nicht die Tätigkeit selbst, ich habe schon genug teure Hobbys. Das Problem ist eher die Unerreichbarkeit der restlichen Welt.

Es ist kaum möglich, im Winter mal mit mehreren Freunden gleichzeitig etwas zu unternehmen, weil andauernd jemand entweder in Ischgl, in Mellau oder in St. Moritz ist. Ich bekomme dann nachts Anrufe, wie geil doch Après-Ski ist. Das kann auf die Dauer schon mal nerven. Eine andere Sache, die durchaus problematisch ist, ist der öffentliche Nahverkehr. Ich habe ja (wie in diesem Blog schon öfter erwähnt) kein grundsätzliches Problem mit der Deutschen Bahn. Aber nach über 60 Jahren Firmengeschichte könnte man ja mal erwägen, genug Ersatzwagen zur Verfügung zu stellen. Kleiner Hinweis: Es könnte tatsächlich passieren, dass es (natürlich völlig selten) im Winter schneit.

Auch der Bus kommt ständig zu spät. Mir ist klar, dass die Busfahrer da wenig dafür können, wenn manche Idioten im Dezember bemerken, dass man ja Winterreifen benötigen könnte. Das bringt mir dann aber relativ wenig, wenn ich frierend stundenlang an der Bushaltestelle stehe. Klar, zu Schulzeiten war das toll. Denn da konnte man ja nichts dafür, wenn der Bus so spät kam. Manchmal kam er auch gar nicht. Dummerweise interessiert dass einen Dozenten relativ wenig. Ein besonderes nerviges Fest ist übrigens auch noch im Winter. Weihnachten.

Ich werde bestimmt noch einen gesonderten Eintrag dazu verfassen, deshalb kurz: Ich mag Weihnachten nicht. Das Fest an sich ist sogar toll, bzw. Heiligabend. Das Essen mit der Familie, das gemütliche Beisammensein. Alles wunderbar. Warum muss aber in den Supermärkten von August bis Februar das halbe Sortiment nur aus Weihnachtsmännern bestehen? Und warum kommen ab Oktober nur noch Weihnachtslieder im Radio und Weihnachtsfilme im Fernsehen? Und Geschenke braucht man ja auch noch unbedingt und die vergesse ich natürlich grundsätzlich bis kurz vor dem Fest und muss dann noch schnell etwas kaufen.


Wie gesagt, die Kälte macht mir eigentlich am wenigsten aus. Zumindest solange ich genug wärmende Kleidung habe. Eigentlich regt mich ja nur der ganze Rest auf. Hält sich also in Grenzen. Aber eigentlich hasse ich ja auch den Herbst. und den Frühling.

Und den Sommer.

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