Ratschläge, das Leben effektiv zu verkürzen.


Ich steuere direkt Richtung Hölle. Ich rauche. Mein Gott hat mich verlassen und meine Familie hat mich enterbt. Ich bin ein schlechter Mensch. Und es macht mir gar nichts aus. Deal with it! 


*auffälliges Husten* Entschuldigung, können Sie bitte ihre Zigarette ausmachen, nicht jeder möchte Lungenkrebs bekommen!

Das erste Mal geraucht habe ich mit 8. Meine Freunde und ich wollten das halt mal ausprobieren. In der dritten Klasse. Damals hatten die Zigarettenautomaten noch keine Sicherheitsvorkehrungen wie einen erforderten Personalausweis. Nicht einmal Scheine haben diese Geräte angenommen. Damals zu D-Mark-Zeiten. Hach ja.

Davidoff war die Marke. Die meisten Menschen wissen gar nicht dass die auch Zigaretten herstellen. Gutes Marketing eigentlich. Erst rauchen und dann den Geruch mit widerlichem Parfum verdecken. Uns war das damals egal, außerdem hat es niemand wirklich interessiert, dass ein paar Kinder Zigaretten gezogen haben. Vielleicht ist es ja für Papa. Völlig unvorstellbar aus heutiger Sicht.

Wir haben uns in einem Häuschen auf einem Spielplatz versteckt und hätten alleine vom Rauch schon fast gestorben. Gut geschmeckt hat das auch nicht. Aber wir waren verdammt cool. Als meine Eltern den Geruch bemerkten nachdem ich heimgekommen war, war das ganze dann doch nicht mehr so cool. Ich beschloss, nie wieder zu rauchen. Alleine schon, weil ich kein Ärger bekommen wollte. Dann kam ich in die Pubertät.

„Ich bin Partyraucher“ – Der wahrscheinlich unehrlichste Satz der Welt. Niemand ist lange Partyraucher. Ich begann irgendwann auch in der Schule zu rauchen. Versteckt im Gebüsch. Schon wieder cool. Bis heute ist das auch so geblieben. Also das mit dem Rauchen. Ins Gebüsch gehe ich eher selten.

Der Anteil von Jugendlichen die rauchen, ist in den letzten Jahren dank Kampagnen der Bundesregierung deutlich zurück gegangen. Dafür saufen sie sich ins Krankenhaus. Natürlich viel besser. Sollen die Leute lieber besoffen Auto fahren, Hauptsache sie verpesten die Luft nicht! Grundsätzlich finde ich die Einschränkungen für Raucher aber gut. Nicht.

Ich muss wirklich in öffentlichen Gebäuden und in Restaurants nicht rauchen. Mir ist ehrlich gesagt lieber mein Essen riechen zu können, anstatt dass der Kartoffelbrei wie ein altes Lagerfeuer schmeckt. Bin da völlig dafür, auch dass Rauchen nur etwas für Erwachsene ist. Eigentlich aber erst seit ich volljährig bin. Hehe.

Es ist mir allerdings schleierhaft, warum Städte unverhältnismäßig hohe Strafen für das Wegwerfen von Zigaretten verhängen, aber keine Aschenbecher aufstellen. Dass Rauchen gesellschaftlich schon lange nicht mehr angesehen ist, ist mir klar, aber dass man damit nicht mehr zur Gesellschaft gehört, ist mir neu. „Hören Sie doch einfach auf, das ist doch ungesund und tötet sie!“ Menschen, die sich beim Kennenlernen direkt sympathisch machen. Ich mache das schließlich nicht aus Spaß. Na ja, eigentlich ja schon. Ich könnte sicher nicht von heute auf morgen aufhören. Irgendwie will ich das aber auch gar nicht. Man braucht schließlich einen Grund, nachts vor der Kneipe Frauen anzureden. Was soll ich denn sonst sagen? „Ach heute ist das Wetter aber wieder schön!“ Ich seh‘ das gar nicht ein.

Dass das ganze nicht gesund ist, ist auch mir klar. Am besten du fängst nie damit an. Auch für die Kondition ziemlich schlecht. Aber ganz ehrlich? Bevor du anfängst, dir jedes Wochenende die Kante zu geben, fang doch einfach zu rauchen an! Deine Persönlichkeit wird sich nicht verändern und du bleibst bei klarem Verstand. Natürlich kann man so etwas nicht bundesweit machen. Dann müsste ja die Erdinger-Werbung aus dem Fernsehprogramm entfernt werden. Was würde der Kaiser dazu sagen?


Letztendlich ist es mir mal wieder völlig wumpe ob du rauchst oder nicht, mach doch was du willst! Aber wie gesagt, lieber rauchen als saufen! Ich würde die beiden Sachen nie kombinieren. Würde ich nie tun! Zumindest werde ich das nicht zugeben. Aber so 1,2 oder 12 Bier gehen schon mal. Ich gebe einfach gerne Ratschläge.

Gern geschehen! 

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=nDBTknR0ngY]

 

 

Daheim 2014 – You only live once.


 Jetzt bin ich dieses Jahr doch tatsächlich einfach mal daheim geblieben. hauptsächlich aus finanziellen Gründen, so richtig Lust hatte ich aber auch nicht. War eigentlich auch ganz schön daheim. Bis auf die Menschen, das Wetter, das Essen, die Eintönigkeit und die fehlenden Strandparties. Aber der Baustellenlärm war fett! 


„[hier Reiseziel einfügen] 2014 – Best Time of my Life“ – Langsam scrolle ich durch Facebook und an jeder Ecke werden Bilder gepostet, die beweisen sollen, dass wir auch wirklich da waren. Da werden dann kulturell wertvolle Meisterwerke geschossen. In Berlin – Das Brandenburger Tor. Wahnsinn. Hatte schon fast vergessen wie das aussieht, wenn nicht jeder Idiot fünfzig Fotos davon machen würde. Schnell noch einen Filter drüber und fertig ist das Bild für die Ewigkeit. #yolo

Berlin, Paris, Rom. Das sind ja nur noch „Städtereisen“ über’s Wochenende. Um richtig zu reisen, muss man mindestens mal in Bangkok oder Tokyo gewesen sein. Einfach nur weil es davon noch nicht so viele Fotos auf Facebook gibt. „Mit meinem Schatz vor dem Angkor Wat“ – Atemberaubend. Könnt ihr bitte kurz aus dem Bild gehen? Wirklich interessieren tun wir uns für nichts, aber schnell noch Fotos von jeder Sehenswürdigkeit machen, dass auch ja jeder denkt wir wären voll intellektuell und so.

Es wird sich nicht mehr über materielle Dinge definiert, sondern über Lebenseinstellungen. Dicke Autos und teurer Schmuck ist so was von 2010. Wir ernähren uns vegan, lieben alte Schallplatten und Überwachung ist doch voll scheiße, sagte es und aktivierte den GPS-Tracker auf dem Handy seines Kindes. Nein, heute wird gereist, dass die Heide wackelt. Das ist schließlich voll intellektuell! Schau nur, wie viel gutes ich in diesem Land mache! Du sollst das aber bitte nicht machen, schließlich bin ich hier der Altruist. Kannst ja gerne mal „Gefällt mir“ drücken, um deinem Neid Ausdruck zu verleihen!

Und so selbstständig bin ich durch das reisen geworden! Ich bin zwar Studierender und habe 12 Nebenjobs, aber die 3 Wochen Laos habe ich natürlich selbst bezahlt. Nein, das waren nicht Mama und Papa! Nach dem Abi erstmal nach Australien, ich muss mich schließlich erstmal selbst finden aka von Montag bis Freitag saufen. Dann behaupte ich noch, ich würde hier mein Englisch aufbessern und was für’s Leben lernen, dann fließt das Geld von zu Hause auch weiter. Los, beneide meinen Lifestyle!

„Ne du manchmal muss ich einfach weg. Ich kann mich zuhause nicht erholen.“ Warum? 150.000 Jahre konnten sich Menschen zuhause erholen. Seit ungefähr 15 Jahren geht das nicht mehr. Wir müssen weg, raus aus dem Alltag, raus aus der Stadt. Hab ich was verpasst? Früher ging das doch auch super. Und im Winter? Da war’s halt kalt. Wir hatten damals einen tollen Trick als es kalt war…Klamotten.

Ich würde auch gern mehr reisen. Und einfach mal mein Handy daheim lassen. Ich will Urlaub machen um mich zu erholen, oder etwas zu sehen. Dabei will ich nicht an die Leute daheim erinnert werden. Vor allem nicht durch Facebook und Co. Obwohl es daheim eigentlich auch ganz schön ist. Einfach mal morgens liegen bleiben. Dass das Wetter hier nicht so toll ist, finde ich auch nicht so schlimm. Ich weiß gar nicht warum die Menschen immer meckern, dass das Wetter im Sommer hier so schlecht sei. Kann mich nicht daran erinnern, dass wir hier in tropischen Breitengraden leben.


In den letzten 3 Wochen habe ich auffallend wenig gemacht. Gereist bin ich so gut wie gar nicht. War eigentlich ganz gut. Und insgeheim wünsche ich mir, dass Dicke Karren und riesige Villas wieder zum anzustrebenden Lifestyle dazu gehören. Die hätte ich zwar auch nicht, aber dann müsste ich nicht immer ewig in der Sicherheitskontrolle im Flughafen stecken, um intellektuell und cool zu sein. 

Schade.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=vraoiVCDdaM]

Die Fabelhafte Welt des Koffein.


Es gibt so Tage, da kommt man einfach nicht aus den Federn. Jeden Tag außer Samstag. Zum Glück gibt es Produkte, die einem den Start in den Tag erleichtern. Zum Beispiel Alkohol. Aber auch Koffein scheint ein idealer Wegbegleiter des modernen Menschen zu sein. Sieh selbst, es ist ganz einfach:


Kennst du den „Spiegelreflex“? Du stehst morgens auf, schaust in den Spiegel, denkst dir „Ach du scheiße, das wird eh nix“ und legst dich wieder ins Bett. Der sogenannte Spiegelreflex. Einzige Abhilfe an so einem Tag schafft nur ein Kaffee. Kaffee mit Aufdrucken wie: „Mehr als nur kalter Kaffee.“ oder „Schlaf ist kein adäquater Ersatz für Kaffee.“  Hahaha ich kann nicht mehr.

Bei der klassischen Kaffeemaschine füllt man nun noch genug Wasser hinein (wobei es völlig irrelevant ist, wie viel man denn nun einfüllt, am Ende war es eh zu wenig) und gibt einen Filter mit Kaffeepulver darin hinzu. Wer bei diesem Vorgang nicht schon völlig wahnsinnig geworden ist, wird das spätestens beim Benutzen Eines Kaffeevollautomaten. Wenn jene überhaupt mal funktionieren und nicht völlig verkalkt sind, geben sie Geräusche von sich, die Schildkröten bei der Paarung stark ähneln. Nur etwa tausendfach lauter. Da wacht auch gern mal der Nachbar mit auf.

Selbstverständlich wird Kaffee schwarz getrunken, schwarz wie meine Seele. Ein bisschen Zucker muss hinzu, sonst ist er aber wirklich zu bitter. Wie sagte schon Johann Sebastian Bach:

Ei wie schmeckt der Coffee süße, lieblicher als tausend Küsse, milder als Muscatenwein.

In der heutigen Zeit muss man immer auf Zack sein, auch ab 6 Uhr morgens. Da reicht oft eine Tasse nicht aus. Da muss auch mal ein Energiedrink herhalten. Zum Glück werden Getränke solcher Art auch schon an Kinder verteilt und explizit beworben. Kam letztens auf SuperRTL (Nicht dass ich diesen Sender schauen würde, war reiner Zufall). Wo man Kaffee noch eine gewisse Eleganz und Würde nachsagen, hört es bei diesem Zeug völlig auf. Zucker, Farbstoff und Koffein. Na ja, irgendwie ja ganz lecker.

Eine Mischung aus verschmorten Gummireifen und leichtem Verwesungsgeruch. Dann soll es ja noch Menschen geben, die sich freiwillig „Merchandise“ von solchen Firmen kaufen. Das ist so einfallsreich wie Pärchen die sich im dm-Drogeriemarkt Fotoalben erstellen lassen mit so innovativen Unterschriften wie: „Ich und Schatz“, „Schatz und Ich“ oder „Schatz und ich am Strand“. Zugegeben, ich habe ein Feuerzeug von solch einem Unternehmen. Das war aber kostenlos, ich musste lediglich mein Name, meine Adresse, meine Telefonnummer und meinen erstgeborenen Sohn abgeben. Hat sich aber gelohnt, ist echt super. War die Adresse von meinem alten Religionslehrer, geht also.

Manchmal kommt es mir so vor, als hätten Firmen, die solche Getränke vertreiben ernsthaft vor, die Weltherrschaft an sich zu reissen. Alles und jeder wird von ihnen gesponsert. Ich freue mich jetzt bereits auf den Tag an dem die internationalen Schachmeisterschaften von der Firma mit den roten Bullen ausgerichtet wird. Das große Zitterfinale mit den beiden Blinzelspielern John „Ich-kann-die-Augen-nicht-still-halten“ Murphy und Yuri „Schlafen-kann-ich-wenn-ich-tot-bin“ Paskarov.

Auch abseits von reinem Sponsoring geht mir die ganze Werbung auf die Nerven. Mich interessiert es nicht im geringsten warum George Clooney sich keine größere Tasse leisten kann. Auch will ich schlecht gezeichneten Strichmännern nicht beim Fliegen zuschauen. Und wenn sich ein Kinomitarbeiter, auch nur einmal, ein einziges Mal traut meinen Becher zu vertauschen, und ich am Ende Cola Zero statt normale Cola trinke, DANN IS ABER KIRMES IM GESICHT! NEIN, DAS SCHMECKT NICHT GLEICH, NICHT EINMAL IM ANSATZ!


Ich brauche doch selbst Koffein, um überhaupt einen Tag ohne schlimmen Unfall zu überleben. Ich kaufe mir auch gerne mal den teureren Drink, weil ich immer denke, der würde besser schmecken. Dabei ist das alles nur Illusion. Im Endeffekt schmeckt der ganze Müll doch gleich. Und eigentlich könnte man ja auch ohne. 

Um durch den Tag zu kommen gibt es ja schließlich auch noch Alkohol.

Viel besser!

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Handwerk hat goldenen Boden.


Brauchst du jemand der deinen Schrank aufbaut? Jemand der dein Dach oder deine Fassade aufbessert? Dann frage jeden, aber nicht mich! Außer du möchtest die Hausratsversicherung für spontane Selbstentzündung einheimsen. Dann gerne. 


„Mittaaaaaaaaaaaaaaag“

„Können sie das nicht noch fertig machen?“

„Na höan se ma‘, Mittach is Mittach.“

Bereits als Kind stellte sich bei mir heraus, dass ich einige Talente besitze. Hauptsächlich aus dem Laufstall ausbrechen. Stellt sich die Frage warum ich nie Verbrecher geworden bin. Kommt vielleicht noch. Ich hatte lange Zeit kaum Kontakt zu irgendeiner Art von Handwerk (wenn wir davon ausgehen, dass Müll reden nicht dazu gehört, auch wenn ich an der Zulassung arbeite), da meine Eltern meist einfach Handwerker riefen. Wenn sie dann mal etwas selber machten stellte ich mich stets so dämlich an, dass ich früh damit abschloss, jemals irgendetwas selbst zu schaffen.

Tatsächlich schaffe ich es doch, diverse IKEA-Möbel selbst aufzubauen oder mal eine Schraube in die Wand zu hauen, ohne dass das Haus in seinen Grundfesten erzittert und auseinander zufallen wie ein „Jenga“-Turm. Da hört es aber auch wieder auf. Wenn ich zwei Handwerkern beim Diskutieren zuhöre, schlägt in meinem Kopf ein kleiner Affe 2 Schellen aneinander. Das war jetzt keine Metapher. Aber man soll sich ja nicht beschweren wenn man dafür andere Talente hat. Und da beißt sich der Hund in den Schwanz. Normalerweise dauert es etwa 2 Minuten, bis ich mir entweder die halbe Hand abgehackt habe, oder kurz vorm Lungenkollaps stehe. Das muss man erstmal hin bekommen, beim Versuch ein Bild aufzuhängen. Ach ja, Holz hacken kann ich! Bis jetzt sind lediglich meine Nerven dabei drauf gegangen.

Ich bewundere zutiefst Menschen, die im Handwerk arbeiten. Es ist bestimmt viel befriedigender nach getaner Arbeit das eigene Werk zu betrachten, als sinnlose Texte 2 Wochen nachdem man sie verfasst hat wieder in den virtuellen Papierkorb zu packen, weil die echt gar nicht gehen. Trotzdem gibt es auch bei Handwerkern die eine Gattung, die der Schrecken jeder Hausfrau ist:

„Dafür bekomm‘ ich keine Teile mehr, müssen sie neu bestellen.“

„Das ist nix, zufällig hätte ich hier was neues, das wahrscheinlich beste Teil der Welt.“

„Ach, Heimwerker, was? Sie kennen sich wohl aus?“

„Da muss ich erstmal zurück ins Lager, könnte dauern.“

„Auch wenn ich gerade nicht arbeite, bezahlen müssen sie das natürlich.“

„Zuzüglich Leberwurstzulagen und Bierzinsen macht das dann 9000€.“

Ein Großteil davon sind sicherlich Klischees, aber jedes Klischee hat auch einen wahren Kern. Sagt meine Großmutter zumindest immer. Ein Beispiel:

Es ist 10:30 Uhr. Mit 2 Stunden Verspätung rast ein Transporter mit quietschenden Reifen durch die Einfahrt. „Tschuldigung, wir standen im Stau, dann war auch 9 und um 9 is‘ Frühstück.“

„Ja kein Problem, kommen sie rein.“

[Bemerkung: Es geht lediglich um eine defekte Waschmaschine. Eine WASCHMASCHINE!]

Er beäugt etwa 10 Sekunden die Maschine: „Die is‘ kaputt“

„Vielen Dank für diese erleuchtenden Worte, wissen sie auch, WAS daran kaputt ist?“

„Naja, alles. Kann ich ihnen eine neue bestellen. Billig wird das natürlich nicht.“

„Woher wissen sie das, sie haben nur kurz drauf geschaut?“

„Ich mache meinen Job seit 30 Jahren, ich weiß von was ich rede!“
„Können sie hellsehen?“

„Ne, aber du kannst bald Sterne sehen, wenn de so weitermachst, Schlaumeier.“

„Gut, was würde eine neue Maschine kosten?“

“ Zuzüglich der Arbeitsstunden etwa 1000€.“

„ARBEITSSTUNDEN? WELCHE ARBEITSSTUNDEN?“

„Na hier: Anfahrt, halbe Stunde besichtigen, das Frühstück zahlen sie, Benzin auch und mein Lehrling hier will ja auch von was leben.“


Es ist ja meistens nicht so, wie ich das hier dargestellt habe. Dummerweise jedes Mal wenn ich jemanden der Zunft benötige. Könnte auch einfach das Leben sein, das mich für meine Unfähigkeit strafen will. Sehr wahrscheinlich. Mein Fazit: Solange man etwas selbst reparieren kann, sollte man das auch tun. Wenn man ein handwerklich Behinderter wie ich ist, sollte man am besten das mit dem Handwerker direkt überspringen und gleich etwas neues kaufen.

Oder ins Männerheim ziehen. 

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=Ld992ufEU6M]

Das kleine Küken piept! Den ganzen Tag!


Sicherlich eine der größten Erfindungen des 20. Jahrhunderts war das Handy. Endlich konnte man auch den Freunden auch von unterwegs aus auf die Nerven gehen. Irgendwann dann auch überhaupt nicht nervende Klingeltöne für viel Geld kaufen! Oder seit ein paar Jahren auch endlich ungewünschten Gesprächen aus dem Weg gehen! Schlägereien filmen und ins Internet stellen! Was für eine tolle Erfindung.


„Jetzt pack doch mal dein Handy weg!“

„Ne geht gerade nicht.“

„Du hörst mir nie zu“

„Klar hör‘ ich dir zu, dafür muss ich dich doch nicht anschauen!“

Der Schrecken aller Eltern ist nicht der schlechte Einfluss von Freunden auf das eigene Kind, sondern das Handy/Smartphone. Am Essenstisch muss jetzt endlich nicht mehr der Tag besprochen werden, dafür können wir noch eben [hier Name einfügen] eine ganz wichtige Nachricht wie „Was geht?“ oder „Jo.“ schreiben. „Wie war dein Tag?“ „Level up bei Candy Crush Saga!“ Als ich mein erstes Handy mit 13 bekam, konnte das Farben darstellen. Du glaubst nicht wie cool man damals mit so etwas auf dem Schulhof war. Es gab sogar eine Kamera, die man dummerweise anstecken musste und die in etwa so groß wie das Gerät selbst war. Auf die Qualität der Bilder war eher dürftig. 2 Megapixel waren schon sehr futuristisch. Außerdem konnte mein Handy sogar polyphone Klingeltöne laufen lassen. Wer sich jetzt fragt was polyphone Klingeltöne sind: Es klang in etwa als hätte ein Gameboy Durchfall. Aber immerhin nicht mehr monophon, das klang dann als hätte ein Gameboy Krebs im Endstadium.

Diese Klingeltöne konnte man natürlich auch kaufen. Dafür musste man mit dem Handy ins Internet gehen. Das war so unfassbar schnell, dass man sich während dem Laden einer Seite auch mal gerne einen Kaffee machen konnte. Wer kennt nicht noch den verrückten Frosch oder Schnappi, das kleine Krokodil? Meilensteine der Musikgeschichte. Stell dir einfach vor, Moneyboy wäre auf Crack und PCP gleichzeitig. Natürlich gab es auch den Nacktscanner oder die Wahrsagerin. Dinge, die ein Jugendlicher definitiv gebraucht hat. Oder eine halbnackte Frau als Hintergrundbild. Für 5 Euro. Das ließ das Herz eines Heranwachsenden höher schlagen.

Heute ist das natürlich ganz anders. Klingeltöne werden nicht mehr extra gekauft und für Hintergrundbilder werden einfach die eigenen Selfies benutzt. Spiele-Apps haben den Gameboy verdrängt. Überall. Im Bus, am Essenstisch, im Auto, im Freibad, in der Sauna (Da war es dann aber das letzte Mal), in der Schule, in der Uni, in der Pause, im OP und im Bundestag. Sigmar Gabriel ist auf Level 363! Auch auf Partys sieht man die Leute nur in ihre Smartphones glotzen, dabei könnten sie sich doch ordentlich betrinken? Aber nein, nicht dass man dann Leuten im Suff seltsame Nachrichten schreibt (*hust hust*).

Ohne Smartphone geht nicht mehr. Alles drauf: Whatsapp, Kalender, Wecker, Spiele, Facebook, Twitter, Instagram, Bundesliga, BILD-App (Lass das!), Musik und Podcasts. Endlich müssen wir nicht mehr mit unserer Umwelt kommunizieren, ist eh nicht so mein Metier. Endlich mal eine nützliche Erfindung. Wenn man was wichtiges zu tun hätte, kann man genau so gut mit Freunden schreiben. Wenn die dann mal da sind, kann man ja mit anderen Freunden schreiben. Das geschriebene Wort macht dich meist sowieso sympathischer wie du wirklich bist. Ich sprech‘ da aus Erfahrung. Ich könnte ohne mein Smartphone nicht mehr leben. Leider ist es kein iPhone. Na ja, ich schreibe jetzt mal weiter. „Was geht?“


RINGDINGEDINGEGEDINGEDING! Na, erkannt? Ich könnte ja jetzt krass über Smartphones ablästern und meckern, warum niemand mehr Augenkontakt hält oder mal für ein paar Minuten einfach nichts macht. Will ich aber nicht, schließlich pflegt sich Springfield nicht von alleine! 

Ich hätte so gern ein iPhone. 

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=OINa46HeWg8]

So klug! K-L-U-K!


Ich spreche ja oft abfällig über Dinge, die offensichtlich für das „bildungsferne“ Publikum gedacht sind. „Bildungsfern“ könnte man auch mit „So dumm, dass ihnen die Fähigkeit der Reflexion fehlt und sie nicht merken, dass die Menschen hinter der Glasscheibe nur ein Abbild ihrer Zuschauer sind.“ übersetzen. Aber was fällt mir ein? Bin ich denn besser? Was macht Intelligenz aus? Bildung? Empathie?

Oder etwa Rehctschribung? 


Ehrlich gesagt bin ich mir überhaupt nicht sicher, was ich von mir halten soll. Eigentlich halte ich mich selbst für ziemlich bescheiden gebildet. Ich habe zwar Abitur und eine ganz moderate Allgemeinbildung (und mache mich ständig über „dümmere“ Menschen lustig), aber trotzdem komme ich mir ziemlich dämlich vor (Endlich hat er’s verstanden!). Allein schon, weil ich täglich meine Gedanken hier niederschreibe und das mal mehr, mal weniger Leute interessiert. Hauptsächlich weniger, aber dann können wir heute immerhin unter vier Augen reden.

Ein Großteil der Bevölkerung wird Intelligenz mit Bildung gleich setzen. Gerade weil man für immer mehr Berufe immer höhere Abschlüsse braucht. Ein großer Discount-Konzern fordert für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann einen guten Abitur-Schnitt. Früher war ein Studium etwas besonderes, heute scheint es grundsätzlich nötig zu sein. Selbstverständlich nur mit Master! Der Haken an dieser Theorie: Ein Großteil von Führungskräften der großen Konzerne sowie Politiker haben eine hervorragende Bildung genossen. Seltsamerweise können sie nur immer wieder die gleichen Sätze abspulen, bei jedem Interview. Sollte mal eine tiefgehendere Frage kommen, lautet die Antwort meist: „Ich hatte hiervon keine Kenntnis.“ oder „Wir werden uns ernsthaft und mit Nachdruck darum bemühen“.

Das ganze klingt dann wie ein verängstigter Grundschüler, der sein erstes Referat vor der ganzen Klasse halten muss und dem bewusst ist, dass er sich gerade mächtig in die Hose gemacht hat. Der dann, wenn die Lehrerin etwas fragt, beschämt auf den Boden schaut und mit Tränen in den Augen Ausreden sucht. Somit kann allein Bildung nicht für Intelligenz stehen. q.e.d.

Auch Empathie scheint einen großen Anteil an Hirnschmalz zu haben. Empathie bezeichnet die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Nein, das habe ich nicht von Wikipedia, kuck gar nicht erst nach (Wikipedia ist keine Quelle, verdammt!). Empathie haben Hühner und Ratten auch. Gut, ein Großteil meiner Mitmenschen haben in etwa auch das geistige Potential von diesen Tieren, trotzdem würde ich Nager nicht als intelligent einstufen. Zumindest nicht so intelligent wie ein Mensch, der eben klüger als der Durchschnitt ist. Denn den suchen wir ja.

Es soll ja Leute geben, die glauben, dass ein Facebook-Test ihren IQ tatsächlich bestimmen. Das macht sie irgendwie dumm hoch 2. Denn erstens kann das ein Facebook-Test mit großer Sicherheit nicht. Zweitens…GLAUBT IHR ERNSTHAFT, IHR HÄTTET AUCH NUR ANNÄHERND DEN IQ VON ALBERT EINSTEIN, WENN IHR SO GRENZDEBIL SEID AUF EINE VERSCHISSENE FACEBOOK-APP ZU DRÜCKEN (Übrigens, ich meine damit ausschließlich Spiele und Apps, Seiten sind davon ausgeschlossen, es gibt sogar sehr gute Seiten, z.B. meine)? Abgesehen davon, George W. Bush hat einen überdurchschnittlichen IQ von 125. Also verabschieden wir uns von diesem Gedanken ganz schnell wieder.

Irgendwie komme ich auf keine Lösung. Laut Wissenschaft ist schlussfolgerndes Denken ein großer Teil von Intelligenz. Also habe ich mich grade disqualifiziert und offiziell zum Depp gekürt. Sehr gut. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich mich für nicht intelligent halte. Ich will oft gar keine Lösung finden, vieles ist mir egal. Damit meine ich nicht, das ich mir über nichts Gedanken mache. Ich mache mir viel zu viel Gedanken. 24 Stunden am Tag. Nur sehe ich nicht ein, mich ständig über irgendwelche Design-Fehltritte oder Fußballergebnisse aufzuregen. Ich habe meinen Körper schon genug durch äußere Einflüsse geschwächt, eine Herzinfarkt würde mir da so gar nicht reinpassen. Dumm ist glücklich. Ich fühle mich aber nur sehr selten bis nie glücklich. Was bin ich denn dann? Dummligent? Hehehehe er hat dummligent gesagt.


Und die Moral von der Geschicht‘, zu einer Lösung komm‘ ich nicht. Ich glaube nicht, dass es eine wirkliche Definition von Intelligenz gibt. Mein Problem ist meistens, dass ich mir nie intelligent genug bin. Tatsächlich ist da viel Platz nach oben. Ich finde mich damit ab, einfach nichts zu sein. Ich halt mich da raus.

Das ist mir zu dumm/intelligent.

Wie eine Ratte, die sich hinter einem Busch versteckt.


Heute ist Sonntag und kaum ein Mann wird sich die Mühe machen, sich heute zu rasieren. Das würde zumindest meinem Weltbild entsprechen. Ich schreibe diesen Beitrag bereits Freitag, in Aussicht auf einen jenseitsmäßigen Kater am Sonntag. Also ich werde mich sicher nicht rasieren. Gut, das mache ich nie. Heißt das ich bin immer betrunken? Man weiß es nicht. Was ich aber weiß: Bärte sind top! Lesen sie nun: Ein Gedicht an die beste Körperbehaarung der Welt! 


Bart, welcher du in meinem Gesicht verweilst,

und jeder meiner Mienen stets vereist,

Ich kann nicht ohne dich, das ist klar,

Du und ich, ein vortrefflich‘ Paar!

Als wärest du hier seit meiner Geburt,

und das ist schon sehr lange her,

denn mein Leben ist stets im Spurt,

doch du bleibst ruhig wie mein Riecheeer (Das muss sich reimen, keinen Sinn ergeben!)

Schon so manche Frau wollte dich vernichten,

und auch Chefs sind bestrebt mein Gesicht zu lichten,

doch scheitern bereits beim Versuch,

du bleibst da, wie ein eisern‘ Tuch.

Zum Abschluss nun, wie soll es sein

Ich könnt dir nun kaum dankbarer sein.

Es bleibt dabei, da bleib ich stramm,

Mein Bart und ich, mir g’hören ‚zamm!


Das war es zum Lehrgang: „Wie fülle ich möglichst viel Platz mit möglichst wenig Wörtern?“. Trotzdem war es mir eine Herzensangelegenheit, auch wenn der Bastard mal aufhören könnte, überall Löcher zu haben. Und rot zu sein. Das hat nur Nachteile! Ich werde ihn niemals hergeben, denn er macht mich erst zum Mann! Der Bart deiner Mutter zählt nicht! Abgesehen davon ist das nicht rot, es ist Bronze! 

Oder zumindest Kupfer!

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=s2GGjlo49ms]

Gute Schiene zum bösen Spiel.


In den letzten Jahren ist ein Trend entstanden. Die Deutsche Bahn ist schon sehr lange Ziel von bösartigem „Bashing“ und Beleidigungen, dieses Unternehmen ist wahrscheinlich eines der unbeliebtesten in Deutschland. Auch ich war lange Zeit jemand, der sich besonders toll fühlte, wenn er etwas daran auszusetzen hatte. Doch dafür gibt es doch viel bessere Ziele. Zum Beispiel die Zeitung mit den vier Buchstaben. Aber das ist ein anderes Thema. Nun bin ich älter geworden und zweifle an mir selbst. Ich möchte nicht mehr alles verteufeln was auf Schienen fährt. Deshalb nun ein Liebesbrief an die Deutsche Bahn. 


 

Liebe Deutsche Bahn,

du hast es nicht einfach. Ständig beschweren sich die Deutschen über dich, dass du bisher nicht depressiv geworden bist ist ein Wunder. Zusätzlich wirst du andauernd von unfähigen Vorstandsvorsitzenden geleitet. Dabei kannst du doch dafür nichts. Was waren das für Zeiten als die Menschen fasziniert waren, dass ein Gefährt überhaupt so schnell fahren kann. Du wurdest für deine Zuverlässigkeit und deinen Service bewundert. Doch diese Zeiten sind leider vorbei. Aber hey, Kopf hoch!

Der Hauptgrund des Meckerns ist wohl deine Unpünktlichkeit. Das verstehe ich nicht. Also bitte, wer kommt denn schon immer genau pünktlich? Und natürlich verstehe ich auch, dass du deine Züge ab einer bestimmten Verspätungszeit einfach ausfallen lässt. Die armen Schaffner wären doch wieder nur Ziele der Häme. Deshalb schickst du sie einfach heim. Das finde ich schön. Dass du Fahrgästen ihre Tickets nicht erstattest, wenn sie einen Anschlusszug verpassen, finde ich in Ordnung. Schließlich muss Jeder seine Brötchen verdienen. Knapp 40 Milliarden Euro Umsatz sind halt auch nicht so viel Geld. Da muss man schauen wo man bleibt.

Jeden Tag wird sich beschwert, dass deine Servicemitarbeiter so unfreundlich seien. Abgesehen davon, dass eine richtige Ausbildung auch wieder sehr teuer ist, bist du doch nur gütig zu deinen Kunden. Draußen, in der kalten, seelenlosen Welt ist eben alles unfreundlich. Die Natur, die Nachbarn, der Chef, der Lehrer, der Tod und das Leben. Ich glaube ich habe es verstanden. Du willst einfach die Menschen auf diese Welt vorbereiten. Im Prinzip bist du doch nur unser aller Lehrer. Ich bin froh dich zu haben, Deutsche Bahn.

Gestern habe ich in der Zeitung über den Tarifstreit mit deinen Lokführer gelesen. Was fällt denen denn ein? Sie dürfen bei so einem hervorragenden Unternehmen arbeiten und stellen dann auch noch Ansprüche. Das finde ich nicht nett. Sie sollen einfach das nehmen, was du ihnen bietest. Das reicht doch aus. Du bietest ihnen einen sicheren Arbeitsplatz, einen herzlichen Umgang und gaaaaanz viel Liebe *knuff*. Ihr Argument ist, dass sie verantwortlich für hunderte Leben sind während sie den Zug führen, doch ich finde das völlig überzogen. Hör nicht auf sie, Deutsche Bahn.

Zugegeben, im Winter bist du manchmal etwas zickig, aber wer ist das nicht? Du kannst doch nicht vorher wissen, dass es im Winter schneit. Weiß ich auch nie, deshalb kann ich dann auch ganz überraschend die Einfahrt nicht freischaufeln. Wir sind uns sehr ähnlich. Ich hoffe, dass du nicht den Mut verlierst. Hör nicht auf die Neider! Hater’s gonna hate! Ich mag dich so wie du bist. Aufrichtig, Ehrlich und immer kundenfreundlich. Das bist du, das zeichnet dich aus. Ich hab dich lieb, Deutsche Bahn.

Herzlichst,

Ihr Franz Josef Wa…Pippo


 

Hoffentlich hast auch du, lieber Leser, verstanden worum es hier geht. Man sollte sich im Leben nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Es ist doch alles nicht so schlimm, wenn man es etwas lockerer sieht. Am besten ist es, wir nehmen uns alle ein Beispiel an der Deutschen Bahn. Warum nicht im Winter einfach mal daheim bleiben, statt bibbernd am Bahnhof stehen? Warum immer freundlich sein, das Leben ist es auch nicht. Es gibt wahrlich schlimmeres als das. Zum Beispiel Busse. Ich hasse Busse.

Aber das ist eine andere Geschichte.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=P-p5bTHT3e8]

YouNoob


Vor kurzem habe ich ja erzählt, dass ich kein Fernsehen schaue. Da ich aber trotzdem irgendwas den ganzen Tag machen muss, habe ich jetzt Youtube für mich entdeckt. Nicht einmal im TV-Programm werden einem die Abgründe der menschlichen Dummheit besser verdeutlicht als auf dieser Videoplattform. Deshalb werde ich jetzt auch einen Kanal gründen. Und da mich nur Geld interessiert und ich das nicht aus Spaß machen will, werde ich einfach alle Klischees aller jemals eröffneten Kanäle in meinem vereinen. Hier ein kleines Script, wie das grob aussehen wird:


1. Die Parodie: KUCK MIR ZU WIE LUSTIG ICH BIN!!!

Ich ziehe mich an wie eine Frau aus einem berühmten Film/Musikvideo/Show. Meine Parodie wird aber selbstverständlich nicht lustig. Stattdessen versuche ich für jedes Wort des Originals einen dummen Reim zu finden und hüpfe dann in total lustigen Posen von links nach rechts. Ich muss nicht einmal meine Stimme hochpitchen, schließlich bin ich ein 15-jähriges Pickelgesicht, das sowieso gerade im Stimmbruch ist. „Was soll ich als nächstes parodieren? Deine Mutter während ihrer Periode? Schreibs in die Kommentare!

2. Das Let’s Play: Es gibt eine Grundregel: NUR MINECRAFT!

Das wirkt immer. Zumindest bei allen unter 12 und das ist ja der Altersdurchschnitt des Publikums. Zusätzlich erscheint dann noch meine hässliche Fresse in einem Eck des Videos, damit du immer der Person in die Augen schaust, die gerade sehr viel Geld wegen deines Klicks bekommt. Ich wohne in einer WG mit Menschen, die GENAU die gleichen Videos und GENAU die gleichen Spiele wie ich machen. Schließlich veröffnen wir jeden Teil des Let’s Play’s auf einem anderen Kanal um extra Kohle abzusahnen. „Hallo Freunde, heute wieder mal (wie die letzten 201938912 Tage auch) Minecraft mit meinen Freunden (die genau so grenzdebil wie ich sind), wir lachen alle 2 Sekunden dümmlich und haben den Wortschatz von Kindergartenkindern. Aber hey, dir (ich duze dich, um dir Nähe vorzugaukeln) scheint das ja Spaß zu machen, also ABONNIEREN!!?!

3. News: Hier ist besonders eine Technik wichtig: Der JumpCut

Ein Jump Cut bezeichnet einen Filmschnitt, der die klassischen Continuity-Regeln bricht und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wodurch er für den Zuschauer irritierend sein kann. „Jump Cuts“ können auf unterschiedliche Weise entstehen, haben aber alle zur Folge, dass die Bildübergänge als „Sprung“ wahrgenommen werden können.

Damit erreiche ich, dass deine sowieso schon ADHS-geplagte Seele völlig kollabiert und du wie ein Eichhörnchen auf LSD durch den Raum springst. Der Inhalt meiner „News“ sind so völlig uninformativ, dass du nach dem Video dümmer bist als zuvor. Wenn das überhaupt noch geht. Durch die Jumpcuts begünstigt, versuche ich immer wieder zwischen drin lustig zu sein, etwa so: „Hihihihi gestern wurde ein russischer LKW-Fahrer von einem Zug überrollt hihihihihi überrollt versteht ihr hihi?“ Vergiss nachher nicht das Video zu teilen, dass noch mehr Menschen von meinen Künsten erfährt! LIKENLIKENLIKEN

4. Das Beauty-Tutorial: Warum du dich waschen solltest.

Der erste Schein trügt! Hier geht es überhaupt nicht um Schönheit. Im Prinzip sollst du nur mir dabei zuschauen, wie ich mich schminke. Übrigens sage ich nur zufällig alle 2 Sekunden den Hersteller des Produktes. Produktplatzierung? Nicht mit mir, ich lass‘ mich doch nicht kaufen (Aber Nivea benutze ich natürlich nur weil es so gut ist NIVEA NIVEA NIVEA)! Und jetzt zeige ich dir, wie meine „Morning-Routine“ ist. Ich stehe auf. Dann esse ich was. Dann packe ich meine Sachen. Und dann gehe ich aus dem Haus. Also im Prinzip das Gleiche was jeder macht, aber du willst das bestimmt sehen! Und nächste Woche seht ihr dann meine alltägliche „Kack-Routine“ und welches Klopapier ich benutze! Gut dass mir nur Mädchen unter 16 zuschauen, die kann man so gut manipulieren. Das freut auch den Werbepartner. Und mit ihrer pubertären Unsicherheit finden sie mich wunderschön, obwohl ich maximal durchschnittlich aussehe. Aber ich kann ihnen ja zeigen, dass Charakter und Natürlichkeit vom Teufel kommt. Und nebenbei noch fett absahnen. Aber pssst!

 


Ich würde das alles gerne als „überspitzt“ bezeichnen. Das ist es aber leider nicht. Schau es dir doch selbst mal an. Wenn du danach nicht völlig desorientiert, depressiv und verdummt bist, zahl‘ ich dir nen Drink. Verbindungen zu echten „Youtube-Stars“ der oben genannten Beispielen sind natürlich völlig frei erfunden. Niemand würde es aushalten, sich aus Recherchegründen alles das anzuziehen. Er würde verrückt werden.

BLABLABLUBBERBLUBBERFASELUIUIUIUIIUIIUIDÖDÖDÖDÖLALALALA

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=rB9ouujh3b8]

Eine Ode an das Pixelsuchen.


Ich weiß, ich weiß. Letzte Woche erst habe ich erzählt, dass Kinder heutzutage viel zu wenig lesen und nur noch an Konsole und Fernseher hängen. Vergiss das jetzt einfach mal. Schließlich bin ich selbst mit PC und Internet aufgewachsen. Vor allem Computerspiele haben es mir im Verlauf meines Lebens angetan. Im Folgenden nun:

Warum die Realität langweilig und „El Pollo Diablo“ kein Gericht beim Spanier ist.


 

Stell dir vor, du bist ein „mächtiger“ Pirat. Beziehungsweise wärst du das gerne. Leider bist du ein Volltrottel, dessen Vorname daher rührt, dass dein Erfinder einfach völlig ideenlos ist. Deine Geliebte wurde erst von dir in eine Goldstatue verwandelt und dann von einem Zombiekapitän entführt. Retten kannst du sie nur mithilfe einer dicken Voodoolady und eines großen Schatzes. Verwirrt? Dann weißt du wie es mir im Alter von 5 Jahren ging…

Eines der ersten Spiele, an die ich mich erinnern kann, war „The Curse of Monkey Island“. Sicher nicht das beste Spiel der Reihe und die Hälfte habe ich sowieso nicht verstanden, aber was interessiert das schon einen 5-Jährigen. Gespielt habe ich zuerst bei einem Freund, obwohl meine Eltern im Bezug auf PC´s relativ liberal eingestellt waren. Da war ja noch die Sache mit „Wolfenstein 3D“, aber verrat das bloss meinen Erzeugern nicht! Ich fand es immer wahnsinnig spannend, in fremde Welten abzutauchen, ohne das Zimmer verlassen zu müssen (Obwohl das den Sozialkompetenzen in dem Alter sicherlich zuträglich gewesen wäre).

Im Kindesalter habe ich oft auch draußen mit Freunden gespielt, habe stets Sport getrieben und in der Schule aufgepasst (Bis zur 7.Klasse, dann kamen Pickel, Pubertät und andere Probleme, hauptsächlich Frauen und Computerspiele, womit ich gerade meinen kompletten Artikel über Bücher widerrufen habe, wirklich toll gemacht Pippo!). Trotzdem war es stets eine Freude, den Computer anzuschalten (Im Nachhinein relativ bitter, ich wusste mehr über Computer als über meine komplette Umwelt) und „Anno 1602“ oder „Max Payne“ zu spielen (Ich glaube das Spiel hat mich im Alter von 10 Jahren komplett verstört und verdorben, Eltern, hört auf die USK!).

In der vorher genannten Pubertät hatte ich das Glück (oder Pech?), einen Freundeskreis zu haben, der sich meist vor den heimischen Rechnern versammelte, und in Teamspeak (Wie Skype, nur nicht so cool) den Tag besprach. Sicher, man hätte sich auch treffen können, aber dann hätte man ja das Haus verlassen müssen. Oder andere Menschen sehen, übrigens auch ein Vorteil von Teamspeak gegenüber Skype. „Den Tag besprechen“ beinhaltete übrigens weder Frauen, Autos oder Schule, sondern nur was man als nächstes in „Counterstrike“ oder „World of Warcraft“ treibt. Übrigens, Schule war zu dieser Zeit nur eine Randerscheinung, wir waren, wenn wir denn mal da waren, nur körperlich anwesend. Keine Angst, wir haben uns auch im echten Leben noch getroffen, dies jedoch meist zum gemeinsamen Umtrunk am Wochenende, wo das Gesprächsthema eigentlich immer das gleiche war.

Wer heute „Nerd“ mit großen Hornbrillen und lustigen „Star Trek“-Shirts verbindet, weiß nicht wie Nerds noch vor 10 Jahren angesehen wurden. Meistens mit Verachtung. Ok, so schlimm waren wir sicher nicht, zumindest hielten wir uns immer für etwas besseres. Eigentlich haben wir sogar in den meisten Computerspielen versagt, ABER WENN DER HEALER HALT AUCH NIX AUF DIE KETTE, UND DER TANK KEINE AGGRO BEKOMMT, KANN ICH AUCH NIX DAFÜR, DASS WIR SEIT 3 STUNDEN NUR REPKOSTEN FARMEN. Entschuldigung, das musste raus.

Und gerade heute, wo Videospiele en vogue sind, sitzen wir immer noch hier und regen uns über die Jugend von Heute auf, obwohl wir genau so waren. Das Wort „Gamer“ sollte übrigens aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden, so nennt sich schließlich auch schon Micaela Schäfer. Es scheint wohl Mode, der Welt zu präsentieren, dass man ja auch eine Konsole hat und gemütliche Zockerabende mit Freundin macht. Ihr hättet auf einer unserer LAN-Parties sein sollen, da wäre jede Frau schreiend davon gelaufen. Bei dem leichten Verwesungsgeruch aber auch niemand zu verdenken. Die Chips konnte man wirklich noch essen!


Ich will mich jetzt nicht wieder über irgendwelche Phänomene der Popkultur aufregen, muss schließlich noch einmal – zum gefühlt 43. Mal – „Legend of Kyrandia“ durchspielen, das hat wirklich Priorität. Eigentlich freue ich mich, dass Videospiele und alles darum herum mittlerweile in der breiten Masse angekommen ist. Und irgendwie waren wir doch genau so wie die Kinder heute. Nur uncooler.

Aber nur ein bisschen! 

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=11yewfkUSQM]